Da Wernberger Kirwaverein

Es war einmal vor langer, langer Zeit, genau gesagt am 13.09.2003. Also so ungefähr vor 20 Jahren. Da machten sich 13 von der Kirwa übriggebliebene („des han dei, dei immer dou san“) daran, einen Verein, zum Erhalt und zur Pflege alten Brauchtums, insbesondere der Kirwa, äh…. zu gründen.

“Eiz wern Nägl mit Köpf gmacht” hieß es noch am selben Abend. Oder Morgen. “Ein Vorstand muss her.“ Die einstimmige Wahl fiel auf den damaligen Wirt (meine Wenigkeit).

Von da an wurde jedes Jahr immer am zweiten Sonntag im September eine Kirwa ausgerichtet. Die Saufereien und Kirwawettkämpfe mit musikalischer Unterbrechung / Unterstützung / Umrandung fanden im FC Sportheim mit zusätzlich angebautem Zelt statt. Den ersten Baum konnten zwei Mann noch locker tragen und aufstellen. Für die letztjährigen brauchten wir immer  „30 Mann“.
Zum fünfjährigen wagten wir uns einen Kirwatanz auszurichten, was ein voller Erfolg war. Alt und Jung aus nah und fern (Standardsatz bei solchen Anlässen) fand den Weg ins Jugendheim nach Wernberg. Die ”Rotzlöffl” brachten Stimmung in die Bude. Jäääääh.

Da das in die Jahre gekommene Jugendheim in Sachen Sicherheit und Größe nicht mehr zeitgemäß und ausreichend war, beschlossen wir im für uns historischem Jahr 2012 unsere erste Zeltkirwa auszurichten.

Das Fest der Feste übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Super Wetter, mitreißende Bands, übervolles Zelt, geile Stimmung, die schönsten Kirwapaare (im nüchternen Zustand), ein überfüllter Marktplatz beim Baumaufstellen und Baumaustanzen und nicht zuletzt sehr, sehr fleißige Kirwavereinsmitglieder jeden Alters (ohne die das alles nicht möglich wäre) trugen zum Gelingen der Kirwa bei.

Aber wer glaubte, es geht nicht besser, hat sich gründlich getäuscht. Die jeweils darauf folgende Kirwa übertraf das Ganze in vielen Punkten nochmals. Wieder mehr Besucher vor und im etwas größeren Zelt, beim Baumaufstellen und Austanzen am Marktplatz mit Kirwazwergerln und Kirwapaaren und Gott sei Dank noch mehr fleißigen Helfern. Sogar der Kirwamontag, bei dem ab dem Frühschoppen schon durch die Gaststätten und Geschäfte des Marktes gezogen wird, ist immer für neues gut. So wurde z.B.die Hauptstraße für Tanz- und Schuplatteleinlagen einfach kurzzeitig gesperrt. Bisher toppte jede folgende Kirwa das Vorjahr.

Ob das allerdings nach der Kirwa 2017 noch möglich ist?
In Jahr 2017 ist es uns gelungen “LaBrassBanda” auf Ihrer Bierzelttour durch Deutschland mit einem Livekonzert am Kirwasonntag zu uns zu holen. Mit „Gringo Bavaria“ als Vorband und Anheizer, einem vollen Zelt, top Stimmung, geiler Show, super Musikern und einem dicken Lob von der Band für die perfekte Organisation. Einfach Unvergesslich. Doch es geht noch besser!!!


2018 bebte zum 15-jährigen Vereinsjubiläum am Sonntag der Marktplatz bei unserem ersten OpenAir Konzert. Mehrere tausend Zuhörer erlebten zum Kirwafinale ein mitreißendes Konzert von „Gringo Bavaria“ und “Folkshilfe”! Volles Zelt am Freitag bei den Stoapfälzern, volles Zelt am Samstag mit den Rotzlöffln. Die Wernberger Kirwa 2018 ist ein weiteres Highlight in der Geschichte des Kirwaverein.

2019 erwies sich „fast“ als Selbstläufer. „Altbewährtes“ wie die Stoapfälzer Spitzbuam und die Quertreiber an den beiden ersten Tagen brachten das Zelt zum Beben. Ohne mehrere Zugaben durfte keine Band die Bühne verlassen. Und nun zum „fast“. Das für den Sonntag am Marktplatz geplante Open Air fiel leider dem schlechten Wetter zum Opfer. Das Konzert mit der Band „Auf a Wort“, eine der besten deutschen Austropop Coverbands, wurde kurzerhand ins Zelt verlegt. Die Band verstand es mit zunehmender Dauer Alt und Jung zu begeistern. Eine volle Tanzfläche vor der Bühne und ein mitsingendes Kirwavolk sind der beste Beleg dafür.

Dann kam Corona. 2020. Ein Baum wurde trotzdem aufgestellt. Ohne weiteren Kommentar.


2021 wieder ohne Kirwa. Nicht mit uns. Wir hatten als eine der Wenigen den Willen und Mut zur Veranstaltung einer kleinen „Marktplatzkirwa“ mit behördlichen Auflagen. Und die waren nicht wenige. Den Baum stellten wir wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Freitag mit einem Kran auf. Am Samstag wurde unter Einhaltung der Abstandsregeln mit der bis dahin noch unbekannten Band „Dei vo Gestern” gefeiert. Das Ganze wurde super angenommen und selbst ein kleiner Regenschauer konnte die gute Stimmung nicht trüben.


2022. Jahr 1 nach Corona. Was da abging, war kurz gesagt der Wahnsinn. Offensichtlich herrschte ein großer Nachholbedarf am Feiern. Am Freitag mit unserer Hausband den „Stoapfälzern” stand das Feiervolk von der ersten bis zur letzten Minute auf den Bänken im Zelt. In der Bar war die Hölle los. Ausschank und Grill kamen dem Ansturm kaum hinterher. Der Samstag mit den „Froschhaxnexpress“ stand dem allen in nichts nach. Am Sonntag musste aufgrund des schlechten Wetters das Baumaustanzen und das geplante Open-Air-Konzert zwar ins Zelt verlegt werden, was aber dem ganzen nicht schadete. Im Gegenteil. Beim Austanzen der 18 Kirwapaare und 50 Kirwakinder waren schon mehrere hundert Zuschauer zugegen und begeistert von den Tänzen und den noch nie gesehenen Platteleinlagen der Kirwaburschen. Am Abend spielte dann die mittlerweile bekannte Band „Dei vo Gestern“ zünftig auf und brachten das Zelt zum Beben. Beim Ausschank und beim Grill herrschte wieder Hochbetrieb. Am Kirwamontag zogen dann traditionell zeitweise an die hundert Kirwaleit durch die Wirtshäuser, Bäckereien, Schuhgeschäfte und Eisdielen des Marktes und ließen die Kirwa ausklingen.

So jetzt schauma mal was die Zeit noch bringt…
Wir haben über die Jahre unsere dreizehnköpfige Vorstandschaft verjüngt, eine stetig steigende Mitgliederzahl (578 – Stand 08.10.2023) im Alter von wenigen Monaten bis hin zu rüstigen 80 Jahren, ein breitgefächertes Aktivitätsfeld (blödes Wort),

…und immer wieder unseren Kirwa.

Wernberg, 22.08.2023

Weber Berndi
1.Vorstand 2003-2017

Und immer noch dabei…